Ganz nach dem Motto: «Die Krönung zum Abschluss» der Tourensaison 2025 hat sich die Schlottertour vollmundig angekündigt. Die ordentlichen Wetterprognosen und die spannenden Pläne von Road Captain Masi haben 26 Midlander und zwei Gäste angelockt. Im Laufe der Tour habe ich vier Sachen gelernt:
- Wo kommt der Ahornsirup her?
- Wo wurde «Blasen» erfunden?
- In Palermo spricht man Schweizerdeutsch.
- Auf der Schlottertour muss man nicht zwingend schlottern.
Aber der Reihe nach. Bereits bei meinem Punkt Nummer 4 werden einige Member aufschreien, da sie bei der Ankunft in Dagmersellen bereits ordentlich schlotterten. Okay, ich gebe zu: Es war keine Indian Summer Tour, aber für eine Schlottertour ganz okay. Pünktlich begrüsste Masi die motivierten Member, und zu meiner freudigen Überraschung waren unsere Gäste vom Palermo Chapter nicht nur sympathisch, sondern sprachen auch Schweizerdeutsch, da sie im schönen Fricktal wohnhaft sind. So haben die zwei Gäste einen kurzen Abrieb über unser Verhalten im Konvoi und auf der Strasse bekommen, und wir konnten voller Vorfreude zur ersten Etappe starten.
Los ging es von Dagmersellen in Richtung Richenthal, Ebersecken, Gossdietwil, Zell, Hofstatt mit dem Ziel Ahorn-Alp. Ah, da war noch Punkt 1: Beim Kaffeehalt gab es keine American Pancakes mit Ahornsirup, und auch die geniale Aussicht mussten wir uns wegen des Nebels auf den Fotos von Yasmine vom Testride anschauen. Aber die Location war trotzdem spektakulär, und die warmen Nussgipfel sind ebenfalls sehr gut angekommen. Sogar das Laub war auf den Waldstücken schön brav am Fahrbahnrand. Gerüchten zufolge ist Masi am Vortag der Tour mit zwei Laubbläsern links und rechts an seiner Maschine nochmals abgefahren. Auf der Ahorn-Alp wurden uns noch von Anita und Richi die besten Grüsse aus Palermo vom Chapter überbracht und ein schlicht traumhafter Wimpel auf Samt gestickt übergeben. Unsere Assistant Director musste mit einem Schmunzeln unseren Wimpel auspacken und eingestehen, dass im Vergleich noch viel Luft nach oben besteht. Aber die Symbolik hat gepasst, und die Freundschaft mit Palermo ist besiegelt.
Frisch gestärkt ging es von der Alp wieder hinunter nach Eriswil, Fritzenfluh, Sumiswald, dann links nach Thal im Heimisbach über Ramisberg, Zollbrück, vor Emmenmatt rechts an Blasen vorbei. Beim Erblicken des Wegweisers wäre ich am liebsten abgestiegen und hätte ein trendiges Selfie mit dem Wegweiser gemacht. So im Konvoi ging das nicht, und ich konnte nur voller Schalk mit einem Fingerzeig die nachfolgenden Member auf den witzigen Ortsnamen aufmerksam machen. Weiter ging es über Moosegg, Arni, Rüderswil, Lützelflüh, Sumiswald zum Restaurant Tannenbad. Die Stimmung im Restaurant war super, und die Gespräche liefen heiss. Das schien der Dame, die uns mit Getränken bediente, etwas Kummer zu bereiten – sie hatte alles bestens im Griff und achtete darauf, dass es geordnet zuging. Kurz hatte ich um Jesse Angst, da er bei der ersten Runde grünem Salat nicht «Hier!» geschrien hat und erst beim zweiten Anliefern seinen Bedarf anmeldete. Die Erzählungen und Erfahrungsberichte von den Gepflogenheiten in Palermo waren sehr spannend und zeigten Einblicke in eine andere Welt. Die Menüauswahl war sehr gut, und das Essen hat gepasst. Vor der Abfahrt haben wir uns, mit unseren Gästen in der Mitte, vor einem sehr schönen, holzigen Nebenhaus zum Gruppenfoto aufgestellt.
Brav haben alle Member unter Beobachtung diverser Schaulustiger auf Zeichen die Maschinen gestartet, und wir sind mit Masi an der Spitze und Salvi als Safety weiter im Emmental durch Weier, Walterswil, Ursenbach, Madiswil, Melchnau, Altbüron, Ebersecken, Richenthal, Reiden, Bottenwil, Uerkheim (Sergio 2 soll direkt vom Fernsehsessel gefallen sein) nach Holziken zu unserem Endziel Restaurant Bären. Kurz vor dem Ziel hat sich sogar noch die Sonne gezeigt.
Bis auf einen Member haben sich alle noch zu Kaffee und Dessert im Bären getroffen. So wie ich auf den Tischen sehen konnte, waren besonders die hammermässigen Coupe Nesselrode und die gebrannte Crème beliebt. Ein toller Abschluss einer perfekt organisierten Fahrt. Ein riesiges Dankeschön an Road Captain Masi und Safety Salvi. Es hätte nicht besser geplant und umgesetzt werden können. Ich glaube, jeder, der dabei war, freut sich bereits jetzt auf die Touren 2026.
Text: Andreas Callegher
Fotos: Yasmine Styger














































