Unsere L.O.H. Officer Marlene hatte mal wieder eine Hammer-Idee und organisierte ein aufregendes Wochenende ins Tessin. Fünf Midland Ladies und zwei Ladies unseres Schwester-Chapters Northwest meldete sie für die berüchtigte «Ballo Delle Streghe Tour» der Swiss Lady Rider Conny Kamber an. «Ballo Delle Streghe» heisst übersetzt «Hexentanz». Marlene selbst konnte uns schlussendlich leider nicht begleiten. Aber keine Sorge, sie liess es sich nicht nehmen, uns am Treffpunkt Raststätte Würenlos auf die Reise einzustimmen – mit Getränken, Gipfelis und einem besonderen Glücksbringer! Jede von uns bekam einen kleinen Stein, bunt bemalt als Glückskäfer. Total süss! Voll bepackt mit Glück und Proviant machten wir uns also zu sechst auf den Weg zum Treffpunkt in Volketswil.
Tag 1: Hexerei und Plan B
Conny Kamber erwartete uns an der Agrola-Tankstelle um 8:30 Uhr, strahlend wie das Wetter. Kein Regen, kein Wind, Sonne satt und perfekte Temperaturen – die Hexen könnten sich keinen besseren Tag wünschen! Nach und nach trudelten noch sieben weitere Harley-Ladies ein. Wir waren startklar! Also düsten 14 Ladies pünktlich um 9 Uhr auf ihren schweren Harley-Davidsons los.
Unseren ersten Halt hatten wir auf der Tellsplatte in Sisikon für – natürlich – Kaffee und Gipfeli. Kaum abgestiegen, da hatte BiGGi ihren Schreckmoment: Denn ihr Tankdeckel lag immer noch gemütlich auf der Tanksäulen-Ablage der Tankstelle in Volketswil! Aber zum Glück hatte Hélène, die auch eine Softail fährt, einen Ersatz-Tankdeckel dabei. Wer hätte das gedacht? Es gibt wirklich für alles einen Plan B! Und somit rettete Hélène BiGGis Tag.
Fröhlich und gut gelaunt ging’s weiter über den Oberalppass, der uns mit grandiosen Aussichten belohnte (und Schnee! – zum Glück nicht auf der Strasse) zum zweiten Stopp: Mittagessen im Restaurant Badus in Tujetsch. Stärkung war dringend nötig, denn vor uns lag noch der Lukmanierpass und das Bleniotal. Die Pässe waren frisch, um nicht zu sagen kühl – aber unten im Tal wurde es richtig warm, und die Winterhandschuhe wurden gegen die Sommerhandschuhe eingewechselt.
Gegen 16 Uhr gab es noch einen kurzen Halt in Preonzo. Danach nahmen wir die Herausforderung an:
Bosco Gurin, das höchstgelegene Dorf im Tessin, erwartete uns. Kurven ohne Ende, steil, eng, und der Strassenbelag … – na ja, von „Autobahnqualität“ weit entfernt. Aber hey, wir sind Hexen auf Harleys, keine Sonntagsfahrerinnen! Um 17:30 Uhr erreichten wir das Hotel Walser. Fix und fertig, aber glücklich. Nach dem Bezug der Zimmer, einem gemütlichen Abendessen und viel Lachen fielen wir in die Betten – nicht ohne Stolz auf die 333 Hexenkurven und -kehren des Tages zurückzublicken.
Tag 2: Die Rückkehr der Hexen
Nach einem ausgiebigen Frühstück (wir müssen ja schliesslich Kräfte sammeln), ging es um 9 Uhr weiter. Den Hügel wieder runter (mit den gefühlt 1’000 Kurven) zurück nach Cevio. An der Tankstelle in Avegno gab es einen kurzen Halt zum Auftanken und – richtig geraten – für mehr Kaffee und Gipfeli. Frisch gestärkt fuhren wir durch das Misox, durch eine atemberaubende Gegend, und machten an der Socar-Tankstelle vor dem San Bernardino noch eine kleine Pause. Die brauchten wir auch. Denn es war ganz schön kalt und für die Abschnitte mit krassem Schotter und unglaublichen Schlaglöchern war echt «Nerven bewahren» angesagt. Die Ausmasse des Unwetters vor ein paar Monaten waren noch nicht ganz behoben.
Über den San Bernardino Pass ging’s dann zum Gasthaus Rofflaschlucht zum Mittagessen. Dort genossen wir nicht nur das Essen, das gemütliche Beisammensein. Die spektakulären Ausblicke bei unserer Fahrt durch die Roffla- und Viamala-Schluchten, bleiben unvergesslich. Aber danach war Geduld gefragt – der Rückreiseverkehr machte uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Stau!
Kurz vor 16 Uhr erreichten wir die Raststätte Glarner Land an der A3, wo sich die Hexen herzlich verabschiedeten und in alle Richtungen auf ihren Heimweg machten. Ausser BiGGi … Die begleitete Conny nach Volketswil, denn dort wartete etwas ganz Wichtiges auf sie: ihr vergessener Tankdeckel! 😂
Dank Hélènes genialem Tipp hat BiGGi ab jetzt immer einen Ersatz dabei – eine Lektion, die sie nicht so schnell vergessen wird!
Fazit: Eine Hexenfahrt, wie sie im Buche steht – voller Kurven, Lacher und natürlich einem Plan B für jede Situation. Wir freuen uns schon auf das nächste Abenteuer – und dann wieder mit unserer wunderbaren L.O.H. Officer Marlene!
Text: BiGGi
Fotos: BiGGi und diverse andere Hexen 😉