Kurz vor 8 Uhr wurde das beschauliche Industriegebiet von Dintikon durch knatternde Motorengeräusche zum Leben erweckt. Zum Glück hatten die Mitarbeiterinnen der Bäckerei Maier das auch gehört und die Eingangstüre ein wenig früher geöffnet. Denn bereits standen diverse hoch motivierte Midlander vor der Tür, in der Hoffnung auf ein Gipfeli mit Kaffi. So konnten wir unseren neuen Startpunkt dynamisch in Beschlag nehmen und uns bei ersten Gesprächen über die allgemeine Lage auf die geplante Ausfahrt einstimmen.

Das Wetter am Vortag wäre perfekt gewesen – nur der Umschwung von Samstag auf Sonntag hatte ordentlich auf die Temperaturen gedrückt. Nicht etwa auf die Stimmung, aber definitiv auf die Wärme. Trotz angekündigter Sonne hat die böse Bise ordentlich eingeheizt – oder besser gesagt: abgekühlt. Da waren der Kaffee und der beheizte Gastraum ein willkommener Treffpunkt.

Pünktlich um 08:15 Uhr versammelten wir uns hinter dem Haus bei unseren bereitstehenden Maschinen um Road Captain Stefano. Gespannt lauschten 27 Midlander seinen Ausführungen zur Frühlingstour. Bereits in der Ankündigung war von einer Route durch die Kantone AG, BL, JU, SO und LU zu lesen – mit schönen Hügeln, abwechslungsreicher Landschaft und bereits blühenden Bäumen.

Nach dem Briefing schwangen wir uns auf die Maschinen und liessen die Motoren auf Kommando wieder erwachen. Das Outfit von Sozia Daniela – rote Jacke und Leuchtweste – war der perfekte Blickfang, damit wir Road Captain Stefano nicht aus den Augen verloren. So startete der Konvoi vom Areal in Dintikon und zog in perfekter Manier über die Bünztalstrasse in Richtung Othmarsingen. Weiter ging’s über die Saalhöhi, Kienberg, Anwil, Oltingen und Zeglingen bis nach Wisen.

Den ersten Halt zum nächsten Kaffee im Restaurant Sonne in Wisen nahmen wir gerne wahr. Mit dem Einverständnis von Roman darf ich ihn mit den Worten zitieren: «Läck, isch das kalt!» – und er hatte definitiv recht. Bei solchen Temperaturen ist man um jede Schicht Kleidung froh – und manche auch über ihre Griffheizungen. Die warmen Tassen waren herzlich willkommen, und die Stimmung war keineswegs frostig, sondern durchweg positiv. Eine grossartige Gruppe – muss ich an dieser Stelle betonen. Besonders gut schmeckt der Kaffee natürlich, wenn er gesponsert wurde! Herzlichen Dank, Tina.

Pünktlich reihten wir uns vor dem Restaurant Sonne wieder auf und folgten Stefano weiter. Safety Oli hat den gemeinsamen Start perfekt abgesichert – auf der Kuppe vor dem Restaurant überhaupt erst ermöglicht. Weiter ging es Richtung Bad Eptingen und Balsthal. Hier ist dann auch BiGGi zu uns gestossen – schön, dass das mit dem Fahren wieder so gut klappt! Als Highlight möchte ich den Scheltenpass erwähnen: zwar ordentlich kalt, aber mit seinen genialen Kurven und der wunderschönen Landschaft definitiv ein Höhepunkt. In zügigem, aber jederzeit sicherem Tempo genossen wir die perfekt vorbereitete Fahrt durch den Jura.

Beim Briefing für den nächsten Abschnitt bereitete uns Stefano auf den Mittagshalt vor. Er hatte mit dem Restaurant Croix Fédéral in Corban abgesprochen, dass der kleine Parkplatz für uns freigehalten wird. Da es jedoch im Jura liegt, war er sich nicht ganz sicher, ob das tatsächlich klappt. Die Sorge war unbegründet: Der Parkplatz war mit Stühlen und Absperrbändern verbarrikadiert – da trauten sich nur Harleys drauf. Wir konnten uns perfekt aufstellen und das ganze Chrom glänzte prächtig in der Sonne. Auch die Temperaturen machten Hoffnung, dass wir nach dem Essen auf dünnere Handschuhe umsteigen könnten.

Jane, Lina und JC haben uns beim Mittagshalt besucht. Das Essen – Burger oder Spare Ribs – war ordentlich. Nur um Roli machte ich mir kurz Sorgen: Erst bestellte er einen Tee, dann hob er auch noch die Hand, als nach den Vegi-Menüs gefragt wurde. Aber er hat glaubhaft versichert, dass er fahrtüchtig ist. 😉Sein Zustand wurde – fachmännisch wie immer – durch das professionelle Auge von Mike aus der anderen Ecke des Saals kontrolliert und natürlich kommentiert. 😉

Kurz: Die Stimmung war super, das Essen gut. Nur Jörg, unser Metzger, stellte fest, dass es sich beim Fleisch nicht um echte Spare Ribs handelte – aber ich denke, das hat sonst keiner bemerkt. 😂

Nach einer entspannten Pause ging’s wieder auf die Maschinen – und die Temperaturen waren nun tatsächlich angenehm frühlingshaft. Wir fuhren weiter durch den Jura in Richtung Wiedlisbach, Aarwangen, mit dem nächsten Ziel: das Restaurant Linde in Fulenbach. Die milderen Temperaturen ermöglichten uns, den Halt draussen auf der Terrasse zu verbringen. Nach dem Kaffee stellten wir uns auf dem Parkplatz für Fotos auf.

Weiter ging es durch Olten, Schönenwerd, Aarau, Lenzburg und schliesslich – mit ein paar letzten Kurven über Ammerswil – zurück nach Dintikon. Nach dem Debriefing und dem Dank an die fantastische Organisation und Begleitung der Ausfahrt trafen wir uns nochmals zahlreich im Beck Maier. Unser Director Marc spendierte eine Runde Getränke und ich habe noch zum Resteessen eingeladen. Es hat mich sehr gefreut, dass ich mit meinem Café als Start- und Zielpunkt die Tour unterstützen durfte.

Fazit: Kühl gestartet, top organisiert, super Stimmung, alle heil zurück – ein perfekter Tag!

 

Text: Andreas Callegher
Fotos: Yasmine Styger & Thesi Gygax