Die ursprüngliche Frühlingstour war bekanntermassen ein Opfer des späten Schneefalls geworden, doch am heutigen Tag zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 23 Grad treffen sich 17 gut gelaunte Rider an der Coop Tankstelle in Henschiken. Kaffee, Plaudern und Lachen füllen die Luft und stimmen uns auf den bevorstehenden Tag ein.

Beim üblichen Briefing gibt unser heutiger Road Captain Stefano eine Übersicht über die geplante Tour. Ein besonderes Highlight des Briefings ist die Einführung eines neuen Handzeichens – der Irokesen-Haifisch. Dieses Handzeichen, das mich als Sporttaucher zunächst etwas verwirrt, wird künftig zur Zusammenführung der Bikes auf eine Spur verwendet. Vor dem Einfahren auf Parkplätze oder vor dem Abbiegen nach Links schaffen wir so Platz für andere Fahrzeuge, die dann am zwangsläufig langsameren Konvoi vorbeifahren können.

Um kurz vor neun Uhr starten wir die Motoren und spuren pünktlich um neun Uhr auf die Strasse ein. Unsere Reise beginnt durch Wohlen und vorbei an Bremgarten, wo wir zunächst einen südöstlichen Abstecher in Richtung Birmenstorf machen. Das Reusstal mit seinen weitläufigen grünen Wiesen und Feldern bietet eine malerische Kulisse. Unser erstes Ziel ist das Zollhus am Ufer der Reuss bei Sins. Hier genießen wir eine wohlverdiente Pause in der angenehmen Atmosphäre der Gartenwirtschaft. Der Schatten des Ahorns ist willkommen, und Kaffee und Gipfeli schmecken in dieser Umgebung besonders gut.

Die nächste Etappe führt uns durch Cham, entlang des Nordufers des Zugersees nach Schindellegi. Zur Linken erstreckt sich der Zürichsee, der in der Sonne wie flüssiges Blei schimmert. Über Hügel und durch kleine Wäldchen erreichen wir schließlich den Ägerisee. Entlang der Uferstraße kurven wir gemütlich weiter nach Süden in Richtung Seewen. Hier eröffnet sich ein traumhafter Weitblick über den versteckten Vierwaldstättersee hinüber in Richtung Engelberg, wo das Massiv um den Engelberger Rotstock als kitschige Postkarten-Kulisse thront.

Unsere Route führt uns weiter hinunter zum Lauerzersee. In der Fischerstube, die am Fuße der schroffen Westflanke des Schwyzer Züngellen liegt, erwartet uns ein köstliches Mittagessen. Unter einem mittlerweile etwas bedeckten Himmel genießen wir die Mahlzeit und tauschen Geschichten und Erlebnisse aus.

Gestärkt und erfrischt setzen wir unsere Fahrt fort. Wir erreichen Brunnen und folgen in entspanntem Tempo dem Ufer des Vierwaldstättersees bis nach Küssnacht. Die Landschaft ist atemberaubend, und die engen, schmalen Kurven hinauf zum Michaelskreuz bieten Fahrspaß pur. Oben angekommen, werden wir mit einem Panorama über das herrlich grüne Reusstal belohnt. Die Aussicht ist überwältigend und man wünscht sich auch hier einen Moment, um die Schönheit der Natur zu genießen.

Nach einem Tankstopp bei Sins erwartet uns die letzte Etappe. Diese führt uns ebenfalls aussichtsreich und mit schönen Kurven durch das Seetal zurück zum Ausgangspunkt. Die Fahrt durch das Seetal ist ein Genuss, die Straßen sind in perfektem Zustand, und die Landschaft zeigt sich von ihrer besten Seite. Wir fahren durch kleine Dörfer, vorbei an Feldern und Wäldern, und genießen die letzten Kilometer unserer Tour in vollen Zügen.

Ein alles in allem gelungener Ride, den Road Captain Anwärter Stefano für uns detailliert geplant und perfekt geleitet hat. Unser Dank geht ebenfalls an Safety Anwärter Oli, der heute für unsere Sicherheit verantwortlich zeichnet. Diese Tour hat einmal mehr gezeigt, wie schön und abwechslungsreich die schweizer Landschaften sind und wie viel Freude das gemeinsame Fahren mit dem Midland Chapter Switzerland bereitet. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Tour und die neuen Abenteuer, die uns erwarten.

 

Bericht: Marc Kilian
Fotografie: Thessi Gygax & Mark Kocher