Planung und Durchführung: Assistant Director / Head Road Captain Yvan Santoro
Verantwortung Sicherheit: Safety Salvi Ferrigno
Anzahl Harley Davidson: 15
Teilnehmende: 16 Member
Gefahrene Kilometer: Tag 1: ca. 225 km / Tag 2: ca. 170 km / Insgesamt: ca. 395 km
Tag 1
Am Samstag, 8:30 Uhr, trafen sich 16 Midlander zur gemeinsamen Herbsttour an der Coop Tankstelle in Frick. Nach den für einen Spätsommer ungewöhnlich heissen Temperaturen der letzten Tage, freuten wir uns an diesem sehr frischen Morgen bereits vor der gemeinsamen Abfahrt über einen heissen Becher Kaffee. HRC Yvan informierte bzgl. des Tagesablaufes, Safety Salvi erinnerte uns an die einzuhaltenden Sicherheitsregeln und schon brausten wir um 9 Uhr los Richtung Balsthal.
Yvan führte uns über die Staffeleggstrasse nach Küttigen, über die Barmelweid nach Erlinsbach, Olten, Trimbach und fuhr mit uns über den Hauenstein, den Belchenpass, via Langenbruck und Holderbank durch die malerische Gegend des Kantons Basel-Landschaft. Die Strecke durch die wunderschönen Wälder war teilweise für manchen von uns eine echte Herausforderung: Eine frische Baustelle (wahrscheinlich aufgrund der starken Regenfälle Anfang September) zwang uns über einen holprigen Schotterweg. «Unbefestigte Strasse» ist dafür ein geschmeichelter Ausdruck … ;-)
Vorteil: Die hohe Konzentration erwärmte uns von Innen und liess die Kälte ein wenig vergessen. Schlussendlich waren wir alle recht stolz auf uns, den anspruchsvollen Strassenabschnitt ohne Zwischenfall gemeistert zu haben.
Um 10:15 Uhr trafen wir zum Kaffeehalt im Restaurant Bahnhof in Balsthal ein. Sehr freundliche Gastgeber empfingen unsere Gruppe mit heissen Getränken und knusprigen Gipeli-Variationen. Nach 45 Minuten machten wir uns auf den Weg zum Mittagsziel.
Über die Kantonsstrasse fuhren wir bis Welschenrohr-Gänsbrunnen und passierten dann den Weissenstein. Weiter ging es mit einer entspannten Fahrt durch den Kanton Solothurn: Selzach, Grenchen, Lengnau, Pieterlen liessen wir hinter uns, fuhren durch Biel, am Bielersee entlang bis Twann-Tüscherz und von dort aus Richtung Chasseral. Das Wetter hielt sich; nur kurz vom dem Mittagshalt begann es ein wenig zu nieseln. Um Punkt 13 Uhr trafen wir durchgefroren, aber glücklich, auf der 1606 m ü. M. hohen Gipfelkette im Hotel Chasseral ein. Aufgewärmt und mit gefüllten Bäuchen traten wir um 14:15 Uhr die Reise zu unserem Tagesziel an.
Über die Hügel und durch die Wälder des bezaubernden Kantons Jura fuhren wir über Saint-Imier, Mont-Tramelan nach Reussilles. Dort ein kurzer Halt zum Tanken, für einen Snack und weiter ging’s via Lajoux, Saulcy und Glovelier. Kurz nach Glovelier ein kleiner Abstecher zu einem Bauernhof mit «no return». Hier konnten wir unsere Fertigkeit im «Wenden in einer sehr schmalen Spur auf einer Anhöhe» beweisen – und haben das vorbildlich hingekriegt ;-). Bei der Harley eines Members leuchtete plötzlich die Öllampe auf, woraufhin er in Begleitung von Safety Salvi einen kurzen Stopp einlegte. Zum Glück hatte unser Member das gute Midland Oil dabei. Somit war das Problem rasch behoben. Sie holten den Konvoi wieder ein und gemeinsam erreichten wir über Caquerelle, Cornol, La Barouche um 16:10 Uhr das Hotel Le Petit Kohlberg in Lucelle FR. Und wir staunten nicht schlecht. Was für ein Hotel hatte HRC Yvan da für uns organisiert?
Völlig abgelegen, im Herzen der großzügigen Landschaft des Sundgaus, checkten wir in das charmante Hotel ein. «Le Petit Kohlberg» befindet sich in einer ruhigen und friedlichen Gegend auf 700 m Höhe. Einfach traumhaft. Wir bezogen unsere heimeligen Zimmer, bestaunten die traumhafte Aussicht vom Balkon und genossen einfach die Ruhe dieses zauberhaften Plätzchens.
Am Abend trafen wir uns in der modernen, aber auch gleichermassen heimeligen Bar zum Apèro. Wir besprachen den 1. Tag unserer Herbsttour und waren uns alle sicher – klasse! Um 19 Uhr betraten wir das gemütliche Restaurant. Bei Speis und Trank genossen wir unsere Gemeinschaft, erzählten, lachten, diskutierten und wurden, hinsichtlich des nahenden Endes der Töff-Saison 2023, auch ein wenig wehmütig.
Tag 2
Sonntagmorgen stärkten wir uns ab 7:30 Uhr am reichhaltigen Frühstücksbuffet. Das Wetter war herrlich! Strahlendblauer Himmel, zwar noch etwas kalt – so um die 5 °C – aber die Wettervorhersage versprach im Laufe des Tages angenehme 19 °C. Wir besammelten uns bei den Töffs für das Briefing. Bei einem Member zeigte das Display seiner Harley an, dass der Reifendruck zu niedrig sei. Safety Salvi erinnerte sich, dass HRC Yvan stets eine elektrische Luftpumpe mit sich führt. Und tatsächlich war das so. Yvan und Salvi behoben auch dieses Problem und um Punkt 8:45 Uhr instruierten uns die beiden zum Ablauf des 2. Tages.
Um 9 Uhr machten wir uns auf den Weg durch die atemberaubende Gegend des Kantons Jura. Unsere Fahrt dauerte nicht lang, da kam Safety Salvi zu seinem nächsten Einsatz. Komischerweise stellte bei einem Midlander jedesmal nach dem Blinken die Maschine ab. Wir hielten an. Salvi und Yvan checkten die Lage: Typisch Vorführeffekt –  plötzlich lief alles wunderbar. Vielleicht war es der Maschine einfach zu kalt ;-) Ja nu … Weiter ging’s via Route de la Baroche nach Cornol, vorbei am Bois Juré durch die Region des Clos du Doubs. Wir überquerten die sanften Hügel und erlebten ein atemberaubendes Schauspiel der Natur.  Teilweise fuhren wir in den Wäldern durch dicken Nebel, der sich dann, je höher wir kamen, lichtete. Dann, plötzlich, begrüsste uns der stahlblaue Himmel und die Sonne strahlte uns an. Rechts weg sahen wir hinunter auf die vom Nebelflaum umgebenen hinreissenden Dörfer. Auf gewissen Abschnitten fuhren wir direkt zwischen Klarheit und Nebel. Einmal fuhren wir in einen Nebelabschnitt hinein, der von der Sonne angestrahlt wurde. Man hätte meinen können einen Regenbogen im Nebel zu sehen – das wäre dann wohl ein «Nebelbogen» gewesen, oder? ;-)
Bei Soubey überquerten wir den Doubs, fuhren durch Montfaucon, Le Bémont und dann, auf der Closure Sous le Bémont, passierten wir Felder mit frei laufenden Kühen und !freilaufenden! Rössern mit ihren Fohlen! Diese Stille … Langsam, ganz langsam und leise fuhren wir durch diese Idylle, hinein ein weiteres Waldstück durch den Campingplatz von Saignelégier. Via Tramelan fuhr Yvan mit uns über Sonceboz-Sombeval, vorbei an Biel, durch Lyss bis nach Grossaffoltern. Ab Biel nutzten wir die Bequemlichkeit der Autobahn/-strasse. So konnten wir im Gasthof Traube pünktlich um 12 Uhr in aller Gemütlichkeit ein währschaftes Mittagessen zu uns nehmen. Um 13:15 Uhr traten wir den Endspurt Richtung Solothurn an.
Über die Kantonsstrasse passierten wir den Oberaargau, fuhren durch Egerkingen nach Olten und bogen links ab nach Trimbach. Im Restaurant Isebähnli endete unsere wunderschöne Herbsttour um 14:45 Uhr.
FAZIT: Head Road Captain Yvan organisierte nicht nur eine herrliche Tour, sondern arrangierte auch mit der Wahl des Hotels Le Petit Kohlberg einen dem idyllisch-mystischen Flair der Gegend gebührenden Aufenthalt. Danke, Yvan, es war fantastisch!
Natürlich danken wir auch unserem Safety Salvi ganz herzlich: Dich am Ende des Konvois zu wissen, gibt einfach ein gutes Gefühl. Danke, Salvi!
Text: BiGGi
Fotos: Thesi Gygax, Christian Schütz, diverse Members